Mit einem 0:0 bei Oberhausen hat der 1. FC Bocholt den September ohne eine Niederlage abgeschlossen (wettbewerbsübergreifend drei Siege, zwei Remis). So wirklich glücklich war über den gewonnenen Punkt im Stadion Niederrhein zunächst aber kein Bocholter, hatte man doch das Gefühl, gerade in der zweiten Halbzeit die besseren Möglichkeiten zum Sieg zu haben.
Mit ein bisschen Abstand erklärt Trainer Dietmar Hirsch: „Man muss das, glaube ich, so ein bisschen trennen. Beim Ergebnis hätten wir uns zwei Punkte mehr gewünscht, aber die Leistung war gut und da können wir drauf aufbauen.“ Schließlich hätte man einen Punkt gegen RWO vor dem Spiel durchaus unterschrieben. Der Ärger über die liegengelassenen Punkte nach dem Abpfiff unterstreicht den Siegeswillen der Mannschaft in dieser Saison.
Siegen, das funktioniert bislang vor allem am heimischen Hünting gut. Alle vier Ligaspiele im eigenen Stadion konnte Bocholt für sich entscheiden. Hirsch mahnt jedoch vor Heimspiel Nummer fünf gegen den FC Gütersloh: „Wir können uns nicht auf der Heimstärke ausruhen. Wir kriegen nichts geschenkt und müssen unheimlich viel investieren.“
Lob für Gütersloh - "Nach neun Spieltagen lügt die Tabelle nicht"
Der Aufsteiger ist ebenfalls gut in die Saison gestartet und rangiert nach neun Spielen drei Punkte hinter Bocholt auf Platz acht. „Auch sie haben ähnlich wie RWO viele erfahrene Spieler dabei, die aber mit Sicherheit hungrig auf die Regionalliga sind. Die lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen“, analysiert der Coach den kommenden Gegner.
Das spiegelt sich auch in den bisherigen Auftritten wider. „Ich glaube, nach neun Spieltagen lügt die Tabelle nicht. Wenn man so viele Punkte als Aufsteiger hat, dann ist das mehr als respektabel und daher wissen wir, dass es ein schwieriges, hartes Spiel wird“, schätzt Hirsch ein, der erneut ein knappes Ergebnis erwartet.
„Ich glaube, dass die Regionalliga an sich, und da geht es gar nicht darum, ob es Aufsteiger sind, sehr, sehr eng ist. Wir hatten einen Ausreißer (0:5 gegen den SC Paderborn II, Anm. d. Red.) und ansonsten waren alle Spiele knapp“, blickt der Coach auf den bisherigen Saisonverlauf zurück. Dennoch konnte seine Mannschaft fünf der neun Partien für sich entscheiden. „Wir hatten bislang viele positive Ergebnisse, aber wir wissen, dass es jede Woche von vorne anfängt, und so wird es auch gegen Gütersloh sein.“
"Wissen, wo wir herkommen"
Entsprechend spielt auch der eigene vierte Tabellenplatz keine große Rolle. „Wir wissen, wo wir herkommen und sind auf jeden Fall demütig. Der Verein ist auch erst das zweite Jahr in der Regionalliga und nach dem riesigen Umbruch muss sich alles immer noch ein bisschen finden“, erklärt der Coach, der am Samstag von seiner Mannschaft neben einer guten Defensivleistung auch erneut ein gutes Umschaltspiel fordert. „Da müssen wir uns im letzten Drittel steigern und die Chancen, die wir haben, auch verwerten. In dieser Liga kriegt man nicht pro Halbzeit zehn Chancen.“